POCT

Point-of-Care-Testing (POCT)

Point-of-Care-Testing als patientennahe Sofortdiagnostik ist eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Labordiagnostik und spielt somit eine wichtige Rolle bei der Patientenversorgung. Es dient der Erfassung von Vitalparametern mit Messsystemen, die in der direkten Krankenversorgung eingesetzt werden und deren Ergebnisse unmittelbare therapeutische Konsequenzen zur Folge haben.

POCT wird in der Regel ohne Probenvorbereitung und als Einzelprobenmessung vorgenommen. Bei den zu untersuchenden Materialien handelt es sich zumeist um Vollblut, Urin oder Speichel. Um eine gute zeitnahe Diagnostik zu gewährleisten, müssen die Geräte und Reagenzien einfach zu bedienen und das Personal nachweislich in die Handhabung eingewiesen sein.

POCT im Krankenhaus

POCT hat seinen Ursprung im Krankenhaus, wo behandelnde ÄrztInnen es unmittelbar am Krankenhausbett einsetzen. Kundiges Fachpersonal kann dort, zum Beispiel in der Notfallmedizin, wo oft jede Minute zählt, zeitnah diagnostisch besonders relevante Ergebnisse erzielen.

Das Verfahren wird häufig in der Intensivmedizin eingesetzt, z. B. bei Messung von Blutgasen / Säure-Base-Haushalt, Blutzucker oder Lactat. In der Notaufnahme oder Ambulanz werden zudem oft Messungen von Gerinnungsparametern, Troponin, CRP oder D-Dimer benötigt, die mit POCT-Methoden vor Ort bestimmt werden können.

Ebenso führen Stationen vielfach Blutzuckermessungen durch oder – wenn kein eigenes Krankenhauslabor vorhanden ist – auch Schnellteste, wie Schwangerschaftstest oder Urinteststreifen.

Vorteile des POCT

• Schneller Befund durch kürzere Bearbeitungszeiten
• Unmittelbare Ableitung therapeutischer Konsequenzen
• Probentransport und -vorbereitung entfallen.
• Die Analysesysteme sind auch durch Mitarbeiter zu bedienen.

Gesetzliche Vorgaben – Qualitätsmanagement

Die Anwendung von POCT ist an bestimmte rechtliche Bedingungen geknüpft. Zum einen sind einschlägige Vorschriften wie das Medizinproduktegesetz (MPG) oder die Medizinproduktebetreiberverordnung (MP-BetreibVO) einzuhalten. Zum anderen fordert die Bundesärztekammer mit ihrer „Richtlinie zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen“ von allen NutzerInnen labormedizinischer Verfahren in der Heilkunde ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem. Sämtliche Vorgaben in dieser Richtlinie, sowie die im Medizinproduktegesetz verankerten, sind damit auch für den POCT-Bereich sowohl in Krankenhäusern als auch in Arztpraxen verbindlich.

Ein effizientes System- und QC-Management im Bereich der patientennahen Soforttestung sichert die Qualität der Labordiagnostik durch folgende Faktoren:

• Minimierung von Einflussgrößen und Störfaktoren in der präanalytischen Phase. Diese umfasst alle Arbeitsschritte bis zur eigentlichen Messung und beinhaltet:
• Gewinnung des Untersuchungsmaterials
• Transport und Aufbewahrung der Probe
• Beurteilung des Probenmaterials
• Probenvorbereitung
• Fachgerechte Durchführung der Analytik einschließlich der Erkennung und Minimierung von Störeinflüssen.
• Korrekte Zuordnung und Dokumentation der Untersuchungsergebnisse im Klinikinformationssystem (KIS).

Wir unterstützen Sie gerne bei allen Fragen, Maßnahmen rund um die POCT-Diagnostik. Fordern Sie uns bei der Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtungen im POCT-Bereich zur Etablierung eines Qualitätsmanagementssystems sowie bei der Implementierung rechtskonformer Qualitätssicherungsmaßnahmen.